Über den Ursprung bis heute
Erd- und Frühgeschichte (Quelle: Beiträge zur Geschichte des Ortes Wirschweiler, von Ernst Rudy, Herausgeber: Ortsgemeinde Wirschweiler)
Wirschweiler liegt 542 m über dem Meerespiegel auf eine Hochfläche des Hunsrücks. Diese reicht von Kempfeld bis Hüttgeswasen und besteht aus Schiefer. Die Erhebungen im Norden und Süden bestehen aus Quarzit. Deutlich sichtbar ist dieser auf der Wildenburg (675m ü. NN), dem Silberich (624m u. NN), dem Ringskopf (650 m u. NN) und der Mörschieder Burr (645m u. NN). Die Entstehung datiert zurück in den Devon (vor ca. 350-400 Millionen Jahren). Der Boden besteht aus sandigen Meeresablagerungen, die durch quarzbildende Kieselsäure miteinander verschmolzen. Nach einiger Zeit bildete sich der Hunsrückschiefer, bestehend aus Ablagerungen von feinem tonigen Schlamm, gemischt mit abgestorbenen Pflanzen und Tieren. Das Meer reichte vermutlich vom Harz bis in die Bretagne, nach Norden bis zur südlichen Küste Englands und im Süden zum Südrand des Hunsrücks.
Spuren frühester Besiedlung hinterliessen die Treverer in Form von Fluchtburgen, welche durch Ringwälle gekennzeichnet waren. Sie ziehen sich von Otzenhausen bis zum Pannefels in Kirchweiler und der Wildenburg. Gegenüber von Wirschweiler war die Anlage um den Ringskopf, ein Steinwall, der wahrscheinlich mit einer Holzpalisade versehen war. Sie stammt aus der Zeit 450 bis 100 vor Christus, und setzte voraus, dass eine leistungsfähige und straff organisierte Bevölkerung vor Ort war. Zur Zeit von Kaiser Augustus wurden diese Bauten stillgelegt.
Wirschweiler wird erstmals in einer Urkunde vom Jahre 975 als Werriswillero marca in pago Nahgowe (Nahegau) erwähnt. Da diese Urkunde gefälscht sein soll, erscheint auch die Jahreszahl fraglich. Das Urkundenbuch der Stadt Trier erwähnt den Ort 1148 als Wernzwillare. Ab 1298 taucht der Name als Werschvilre, Wirßwilre und Wirriswille auf. Diverse andere Schreibweisen sind Wirriswillare, Wörschweiler.
Im Mittelalter wurde Wirschweiler mehreren Besitzern zugeordnet. Mal war es halb dem Grafen von Sponheim und halb dem Wirich von Oberstein zugeordnet. In frühen Zeiten gehörte es aber auch mal ganz in das Gebiet des Grafen von Sponheim. Zu Zeiten des Amtes Allenbach war Wirschweiler geteilt. Es gehörte sowohl zum Grafen von Sponheim als auch zu Friedrich von Veldenz und dem Markgraf Bernhard von Baden. Der Anteil von Veldenz ging an den Pfalzgraf Friedrich von Simmern über.
Zwischen 16. und 18. Jahrhundert war die Zeit sehr übel und geprägt von Heereszügen, Pest und Hungersnot. Auf Grund von Bevölkerungsmangel wurden Allenbach und Wirschweiler zeitweise zusammengelegt. Das Gebiet wurde von Ungarn, Schweden und Franzosen überfallen. Und wenn es diese nicht waren, dann kam "verbrecherisches Gesindel" zum Zuge.
Franzosenzeit - Saardepartment, Arrondissement Trier
1798 - 1815 Mairie Wirschweiler
nach 1815 Preußische Zeit
Kreis Bernkastel Kues/Amt Kempfeld
1885 durch Verfügung der Regierung Trier vom 24. Juli 1885 wurde die Frage der Verlegung des Amtes von Allenbach nach Kempfeld dem Bürgermeisterat von Wirschweiler zur Entscheidung vorgelegt. In der Sitzung vom 14.08.1885 wurde mit 8 gegen 7 Stimmen beschlossen, das Amt nach Kempfeld zu verlegen.
1969 Landkreis Birkenfeld/Verbandsgemeinde Herrstein
Das Wappen:
„Schild durch einen halben goldenen Schräglinkswellenbalken geteilt, vorne in Rot ein blaugezungter goldener Löwenrumpf nach links, hinten rot-silber geschacht.“
Wappenbegründung: Der Wellenbalken deutet den Grenzbach (Gladenbach) zwischen Wirschweiler und Sensweiler an (Hintere Grafschaft Sponheim und Wild- und Rheingrafschaft). Der Löwenrumpf symbolisiert den wild- und rheingräflischen Besitz auf der anderen Seite des Gladenbaches. Der hintere Schildteil verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Hinteren Grafschaft Sponheim.